Als Noam gerade geboren war, hörte ich ein Lied in Dauerschleife. Das neue Album von Conor Oberst war gerade erschienen und der Song „You are your mother’s child“ traf mich mitten ins Herz. Ich weiß noch, wie ich eines Morgens in der Küche stand und die dicken Kullertränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich war erschöpft vom zweistündigen Stillrhythmus und dem daraus resultierenden Schlafmangel. Aber ich war auch glücklich über den kleine Jungen, der an mit klebte wie Federn an Teer. Er wollte immer bei uns sein und brauchte Daniel und mich so sehr.
Nun ist gerade ein neuer Song erschienen, den ich euch sehr ans Herz legen möchte. Er spricht mir so aus der Seele, dass ich Gänsehaut bekomme. Ob es am Klavier und den Streichern im Hintergrund liegt? Vielleicht. Bestimmt aber auch am Text. „Mama“ von Phela ist ein Song, den eigentlich jede Mamas für ihre Kinder singen kann. Phela hat ein wunderschönes Lied über die Mutterliebe, die Stärke und das Scheitern geschrieben.
Für dich möcht‘ ich so stark sein – stärker als ich’s bin.

Mini-Interview mit Phela
Beim Hören des Songs kamen mir sofort ein paar Fragen in den Kopf. Phela hat sich ihnen gestellt und schnell beantwortet.
Wann kam in dir das Bedürfnis, einen Song für dein Kind zu schreiben?
Als das Album schon fertig produziert war, kam meine Tochter auf die Welt. Ab dem Moment spürte ich, dass ich ein Lied über sie schreiben muss und es auch aufs Album muss. Da ich immer autobiografisch schreibe, war für mich klar, dass dieses große Ereignis unbedingt mit dazu gehört.
Wir stehst du generell zum Scheitern? Was bedeutet es für dich?
Ich bin ein großer Perfektionist. Ich will am liebsten in allem gut sein sein, oder zumindest genug. Zumindest in meiner Musik ist das so. Ich kann mich da sehr an etwas festbeißen und nicht eher aufhören bis es genau so ist wie ich es wollte. Im „normalen“ Leben bin ich aber ziemlich entspannt und locker, wenn mir mal was nicht gelingt. Scheitern gehört sowieso zu allem dazu.
Was hast das Mamasein in dir als Musikerin verändert?
Im Dezember habe ich eine kleine Tour gespielt, auf der meine Tochter dabei war. Den ganzen Tag über war ich Mama und gleichzeitig Ansprechpartnerin für die Band, für den Tonmann beim Soundcheck. Kurz vorm Konzert bin ich ins Hotel gedüst um meine Tochter ins Bett zu bringen – der Papa blieb bei ihr – und ich bin mit dem Taxi schnell zur Konzertvenue zurück um 15min vor Konzertbeginn mit der Band zu sein. Ein Wahnsinn! Aber auch ziemlich schön, wenn es klappt, beide Welten zu vereinen. Spätestens auf der Bühne bin ich aber nur Musikerin, ich vergesse da alles um mich herum.
Wie schaffst du es als Musikerin Kind und Beruf zu vereinbaren? Zum Beispiel, wenn du auf Tour gehst … .
Ich nehme sie immer mit, genauso wie den Papa, der als Babysitter mitkommt. Bei der großen Tour im März/April haben wir sogar eine Freundin von mir, die meine Tochter gut kennt, als zusätzliche Babysitterin dabei. So fühlen wir uns alle wohl – aber ich bin schon sehr gespannt wie alles wird. Man muss gut planen und trotzdem bleibt es ein unplanbares Abenteuer 🙂
Das Video „Mama“ von Phela
Jetzt will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen. Hier kommt das wunderschöne, simple Video mit echten Mamas und ihren Kindern.
Phela auf Tour 2019
Wenn ihr den symphatischen Wuschelkopf einmal (fast) hautnah erleben möchtet, gibt es gute Nachrichten: Phela kommt mitsamt Baby auf große Deutschlandtour. Auch zwei Termin in Österreich und der Schweiz sind dabei. Ich gehe auf jeden Fall auf das Konzert in Hamburg. Seid ihr dabei?
22./23.03. Falkenberg – Burg Falkenberg
24.03. Frankfurt – Brotfabrik
26.03. Leipzig – Neues Schauspiel
27.03. Köln – Yuca
28.03. Hamburg – Nochtspeicher
29.03. Magdeburg – Moritzhof
31.03. Hannover – Lux
01.04. Heidelberg – Karlstorbahnhof
02.04. CH-Zürich – Dynamo Werk 21
03.04. AT-Salzburg – Academy Bar
04.04. Stuttgart – White Noise
07.04. München – Strom
Und nun nehmt eure Kinder in den Arm und tanzt mit ihnen ins Wochenende. Alles Liebe, Susanna 😘