Unser Buch der Woche
Heute erscheint ein tolles, neues Kinderbuch, das wir schon vorab lesen und bewundern durften. „Das unglaubliche Papa Fundbüro“, geschrieben von Eric Veillé, illustriert von Pauline Martin aus dem Knesebeck Verlag. Eigentlich ist es für Kinder ab 4 Jahren gedacht, aber Noam, der nun 1 1/2 ist, liebt es. Zur Zeit holt er es morgens schon vor dem Frühstück hervor und auch abends vor dem Einschlafen möchte er es noch einmal lesen.
In der Geschichte geht einem kleinen Jungen, dessen Namen wir nicht erfahren, ganz plötzlich beim Frühstück der Papa verloren. Der Vater ist einfach nicht mehr auffindbar. Also begibt der Junge sich auf die Suche nach ihm. Glücklicherweise trifft er schnell auf den Direktor des Papa Fundbüros, in dem die unterschiedlichsten Väter auf ihre Abholung warten. Einige Papas sind schon sehr lange dort. Die aus der Steinzeit beispielsweise. Wenn Noam sie sieht, klopft er sich auf die Brust, genauso als würde er Affen erblicken. Und so ganz unrecht hat er damit ja nicht. Sie sind sehr behaart und evolutionstechnisch tatsächlich näher an den Affen als die Väter der heutigen Zeit. Schlaues Kind 😎. Aber es gibt es auch viele andere Papas. Da wären die Tischtennis spielenden in Ringelshirts, die traurigen Papas, die zum Trost Kekse essen dürfen und die Bärtigen, von denen einer aussieht wie Jarvis Cocker. Allein schon deshalb lohnt sich dieses Buch. Zudem hat die Illustratorin auch an Designliebhaber unter den Eltern gedacht. So sitzen Vater und Sohn auf Vitra-Stühlen von Eames, essen am Tulip Tisch von Eero Saarinen und im Regal steht das hübsche Geschirr von Sagaform. Drum herum gibt es viele große Farbflächen in senfgelb, leuchtendem pink oder auch hellblau. Alles ist sehr klar aufgebaut und nie überladen.Das Buch ist eine Augenweide und die Geschichte mit sehr viel Witz geschrieben. Auf das Angebot doch einfach einen anderen Papa mit nach Hause zu nehmen, reagiert der kleine Junge verstört. Das ginge nicht, denn sein Papa sei schliesslich der Autofahrer in der Familie. Herrlich!
Unser Sohn nennt übrigens seinen eigenen Papa konsequent MAMA und auch die Väter im Buch betitelt er mit Mama. Jeglicher Versuch, ihn zu belehren führt ins Leere. Wir sagen uns jetzt einfach, dass er in Sachen Genderdebatte ganz weit vorn liegt, da er keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen macht. Und das ist doch sehr, sehr fortschrittlich.
hier noch ein paar Infos:
Hat dies auf Zwerglinde liest rebloggt und kommentierte:
Eine wunderbare Rezension zu einem tollen Buch! Auf die Papas!
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